TROJA MACHT KRIEG

nach der Ilias des Homer und den Troerinnen des Euripides

Bürgertheater Ludwigsburg

Rainer Kittel Künstlerische Leitung
Axel Brauch Regie und Text
Gesine Mahr  Bühne und Kostüm
Bettina Gonsiorek Produktionsleitung
Ute Kabisch Musikalische Leitung
Christine Macco Dramaturgie und Programmheft
Doris Schopf Technische Leitung und Lichtdesign
Carina Clay Leitung Stepping
Till Ohlhausen Leitung Perkussion
Till Schneidenbach Leitung Schüler*innen
Sascha Kühne Regieassistenz und Inspizienz
Doris Schopf Technische Leitung und Lichtdesign

Stefanie Friedrich | Yahi Nestor Gahe | Simone Laurentino dos Santos |Paul Schaeffer |Fionn Stacey | Schauspiel und Performance

Serpil Aktas | Güney Yildiz Musik und Gesang

Alix Rambaud Produktionsassistenz
Alexander Mahr Licht- und Tontechnik
Nicole Löffler | Antonia Mahr | Muriel Gehringer | Lukas Bremicker Assistenz Bühne und Kostüm
Annrike Udriou | Birgit Holzwarth Kostümanfertigung
Achim Schuler | Gerold Messer | Joscha Schmitt (ARTEFACT) Bühnenbau

 

Till Ohlhausen | Andrea Adis | Philipp Backhaus | Falko Dietz | Antje Emmerling | Andreas Haas | Nicole Kaiser | Ulrike Kolb | Fabian Kuhn | Matthias Mikuletz | Uwe Schlenker | Jeannine Staerker | Simone Welz Perkussion

Shaher Al-Basatenh | Antoaneta Bork | Lisa Bolinth | Karam Daadaa | Annika Donner | Maria Gimoussiakaki | Felix Hering | Celina Hof | Mohammed Hussein Adem | Mariella Köhler | Katharina Krell | Sheng-Fen Lee | Fabrice Ottou-Onana | Patricia Radovanlija | Laura Reidelshöfer | Anna Emilia Simo Genao | Mira Singh | Samer Tamim | Dominique Vierling Stepping

Ellinor Abele | Phil Albrecht | Leander Becht | Marie-Finn Bruker | Nicolai Dunz | Daniil Juravliov | Atea Kadic | Claudius Laur | Urs Lenard Wallner Schauspiel und Chor

Kriege gehören seit dem Beginn der menschlichen Zivilisation zu einer Grunderfahrung der Menschen. Der Krieg war und ist der ‚Vater aller Dinge‘ für die Einen und ein absurdes Schreckensszenario für die Anderen. Der Krieger, der Soldat wird als Retter oder Befreier gefeiert oder aber als Mörder und Schlächter…
Kampf und Schlachtgetümmel sind gleichermaßen faszinierend wie sie Angst, Panik, Schrecken und Horror auslösen. Tatsache ist – Krieg hat die Menschheit immer begleitet und bedroht und er wird es vermutlich immer tun. Der Krieg um Troja wird von Historikern in die Zeit um 1250 vor Christus, also in die späte Bronzezeit, datiert. Er ist der erste Krieg, der nach langer mündlicher Überlieferung bereits in der Antike literarisch festgehalten und seither immer wieder bearbeitet wurde und bis heute fest im Gedächtnis der Menschheit verankert ist. Er wird für unsere Inszenierung gewissermaßen zum ‚Vater aller Kriege‘, in dem viele bis heute gültige Mechanismen und Strukturen von Kriegen klar, drastisch und überdeutlich zu erkennen sind: Ein absurder Kriegsgrund, der Tausende von Menschen viele Jahre lang in einen sinnlosen Krieg stürzt, den niemand gewinnen kann und der nur Opfer produziert. Friedensversuche, die an Machtinteressen und Intrigen scheitern.
Krieger, die aufgehetzt von Nationalismus und Ideologien zu allen Grausamkeiten fähig sind. Aber auch, wie hier vor den Toren Trojas: mitten im Getümmel menschliche Momente, Nachdenken über den Sinn des Ganzen und über die Feinde, Bestrebungen ein friedliches Ende zu finden, Verzeihen, Barmherzigkeit, und ja, auch Liebe und Zärtlichkeit. Aber leider nur für die vereinbarte Zeit, einen kurzen Waffenstillstand, bis man sich wieder auf dem Schlachtfeld trifft, im Kampfrausch – im Kampf um nichts.
Ein verstörender und packender Stoff, der uns die Wahrheit des Krieges so nahe bringt, bis wir erschaudern und uns sicher sind – nein, nie wieder Krieg! – und doch wissen, irgendwo ist immer Krieg. Das ist der Widerspruch, aus dem die Kraft dieser Produktion entsteht.

Jochen Faber Design und Layout